03.05.2006 Ein Abbild der inneren Gefühlswelt - Ausstellung in Gesamtschule Derschlag eröffnet
(nis/11.5.2006 AKTUALISIERT vom 3.5.2006) Gummersbach - „Kinderkunst – Brücken zwischen innerer und äußerer Welt“ heißt die Kunstausstellung, die heute in der Mensa/Aula der Gesamtschule Derschlag eröffnet wurde – Bürgermeister Frank Helmenstein zeigte sich begeistert von den Werken.
[ Bilder: Nina Schmitt --- Georg Ehrmann von der Deutschen Kinderhilfe Direkt aus Berlin (v.l.n.r.), Edmund Fröhlich, Geschäftsführer der Spessart-Klinik, Bürgermeister Frank Helmenstein, Schulleiter Michael Jaeger, Kunstlehrerin Ute Campo, Künstler Helmut Jahn und Kunstlehrerin Nathalie Gielke vor den Werken der kleinen Künstler. ]
Die Besonderheit daran: Die Bilder zeigen die Werke von Kindern, und diese haben sie als Ausdruck ihrer Gefühle gezeichnet. Die kleinen Künstler sind alles Patienten der medinet Spessart-Klinik, die in Bad Orb liegt. Viele Kinder dort leiden unter chronischen Krankheiten wie Adipositas (Fettleibigkeit).
[ Ein Bild mit dem Titel "Abschied", das ein elfjähriges Mädchen gezeichnet hat. ]
Ein Bild zeigt ein Kreuz, in der Familie des Jungen war zuvor ein Todesfall geschehen. Ein elfjähriges Mädchen zeichnete ein Herz, ihr Kunstwerk nannte sie „Abschied“. Zwischen den Bildern hängen Erklärungen, die den Betrachter über die Beweggründe für das Motiv informieren. Der freischaffende Künstler Helmut Jahn, der sein Atelier auf dem Klinikgelände hat, erarbeitete die Bilder mit den Spessart-Patienten in Workshops. Durch den langjährigen Kontakt zu der Kunstlehrerin Ute Campo von der Gesamtschule Derschlag konnte heute die Vernissage stattfinden, der auch Bürgermeister Frank Helmenstein beiwohnte.
Dieser zeigte sich beeindruckt und zollte den Künstlern Respekt: „Es gehört schon eine ganze Portion Mut dazu, etwas von seinem Seelenleben preiszugeben. Die Kinder konnten durch die Workshops den Klinikalltag vergessen und ihre inneren Ängste mit den Bildern verarbeiten.“ Edmund Fröhlich, Geschäftsführer der Spessart-Klinik, freut sich ebenfalls mit Georg Ehrmann von der Deutschen Kinderhilfe Direkt aus Berlin, mit der die Klinik eine Kooperation hat, dass die Bilder in Gummersbach gezeigt werden.
[ Künstler Helmut Jahn zeigte Frank Helmenstein die Ausstellung. ]
Doch auch die Schüler der Gesamtschule waren nicht faul und haben in einem Workshop vier Bilder zu den vier Elementen gezeichnet. „Dazu wurden 18 besonders begabte Kinder aus der fünften Jahrgangsstufe ausgewählt“, erzählt Kunstlehrerin Nathalie Gielke. Deren Werke hängen jetzt im Pädagogischen Zentrum, durch das jeder Besucher der Schule gehen muss, und fallen sofort ins Auge. Schulleiter Michael Jaeger: „Es macht Spaß und Sinn, diese Kinderkunst zu bewundern.“ Zudem zähle der erste Eindruck, der durch die Kunst noch verschönert werde. Der Förderverein der Gesamtschule Gummersbach-Derschlag unterstützt dieses Projekt mit 350 €, so konnten auch die Workshops ermöglicht werden.
Für Unterhaltung war ebenfalls gesorgt: Die Schüler aus der achten und neunten Jahrgangsstufe des Wahlfaches „Darstellen und Gestalten“ zeigten zwischen den Grußworten die eindrucksvolle Darstellung eines Uhrenwerkes und überzeugten mit zwei Tänzen. Das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz, und die Gäste fühlten sich durch die gute Bewirtung der Schüler gut aufgenommen. Die Ausstellung geht noch bis zum 19. Mai. „Ich hoffe, wir werden viele Zuschauer dafür gewinnen können“, sagt Jaeger.
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